Die Rolle der Think Tanks und das Beispiel „Bertelsmann“
Dienstag, 25. Oktober 2016, 20 Uhr
Vortrag und Diskussion
mit Prof. Dr. Rudolph Bauer (Bremen)
Veranstalter: Linkes Forum Paderborn
Kulturwerkstatt, Cafeteria, Bahnhofstraße 64, Paderborn
Die Militarisierung der Gesellschaft nimmt immer deutlicher Gestalt an: In den Kinderzimmern gibt es Kriegsspiele am PC. In den Schulen werben Jugendoffiziere für den Dienst an der Waffe. In den Arbeitsämtern liegen Prospekte für den Soldatenberuf aus. Das Militär hat nicht nur eigene Bundeswehr-Hochschulen, es schickt sich jetzt auch an, die zivilen Hochschulen zu erobern: durch Aufträge für Militärforschung, durch Stiftungsprofessuren aus der Rüstungsindustrie, durch Kooperationsverträge in Lehre und Ausbildung. Zur Vorbereitung auf einen Krieg sollen Lebensmittel gehortet werden. In den Medien wird – wie immer vor Kriegen – kriegspropagandistische Hetze verbreitet. Es werden Feindbilder geschaffen. Als einzige Antwort auf Terror, Vertreibung, Rohstoffmangel und Piraterie wird mit dem Militär gedroht, wird mit den Waffen gerasselt, soll mit kriegerischen Mitteln eine „neue Weltordnung“ geschaffen werden.
Militarisierung findet statt im Krieg um die Köpfe und im Feldzug gegen die Freiheit in der Forschung, in den Medien, in den Bildungseinrichtungen, in Kirchen und Gewerkschaften, in der Zivilgesellschaft. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Think Tanks. In diesen Denkfabriken werden Meinungen vorgestanzt und Meinungsführerschaften entwickelt, Bewusstseinsmarken kreiert, Trends erprobt, Begriffe umgepolt, ideologische Strömungen gesteuert und öffentliche Kampagnen konzipiert. In den Think Tanks reifen die ideologischen Voraussetzungen heran, um Menschen auf den Krieg einzustimmen und vorzubereiten: als Täter in Uniform wie auch als zivile Opfer. Eines der herausragenden Beispiele für einen solchen Think Tank ist die als gemeinnützig anerkannte Bertelsmann-Stiftung in Bielefeld – eine besonders perfide Agentur des gleichnamigen Medienkonzerns.